Liebe Bottroperin, lieber Bottroper,
Bottrop hat viel zu bieten, und dennoch braucht die Stadt neue Perspektiven – besonders für Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studierende. Damit junge Menschen sich wohl fühlen, bleiben, arbeiten und eine Heimat für die Zukunft finden können, muss deutlich mehr getan werden als bisher.
Ein zentraler Baustein sind die Schulen – von den Grundschulen bis zu den weiterführenden Schulen inklusive dem Berufskolleg. Hier wird der Grundstein für Bildung und Berufswege gelegt. Viele Schülerinnen, Schüler und Auszubildende berichten von Schwierigkeiten: zu wenig Freizeitangebote, mangelnde Infrastruktur und eine eingeschränkte Mobilität. Wer sich als junger Mensch ohne eigenes Auto durch Bottrop bewegt, kennt das Problem: schlechte Radwege und ein ÖPNV, der schon tagsüber dürftig, abends und am Wochenende erst recht keine Alternative ist. Die Bedingungen müssen verbessert werden. Auch damit junge Fachkräfte gerne in Bottrop bleiben und die lokalen Unternehmen langfristig gestärkt werden.
Nicht weniger wichtig ist die Hochschule Ruhr West (HRW). Sie ist mit ihren knapp 1.500 Studierenden in Bottrop ein wichtiger Standortfaktor und bietet spannende Studiengänge in Fächern wie Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Energie- und Umwelttechnik. Doch zuletzt sind die Zulassungszahlen rückläufig – ein deutliches Warnsignal. Viele junge Menschen erzählten mir, dass sie zwar in Bottrop studieren, aber lieber in umliegenden Städten wohnen, weil dort das Leben vielseitiger, mobiler und attraktiver sei.
Warum ist es wichtig, hier aktiv zu werden? Ein zentraler Punkt liegt in der schwachen Infrastruktur und mangelnden Anbindung. Junge Menschen – egal ob Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Auszubildende wünschen sich eine flexiblere Mobilität. Doch es braucht konsequente und mutige Schritte, damit Dinge besser werden.
Ein weiteres großes Thema sind Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Der Skatepark im Ehrenpark ist eigentlich ein toller Ort, doch die aktuellen Öffnungszeiten von 15:00 bis 20:00 Uhr schränken die Nutzung stark ein. Junge Menschen brauchen Räume, an denen sie frei Sport treiben, Musik machen oder kreativ sein können – ohne unnötige Hürden. Auch die Spielplätze in Bottrop sind vielerorts in die Jahre gekommen und brauchen eine Frischekur. Ein Beispiel, wie es besser gehen kann, ist der „Bewegungshügel“ im Revierpark Vonderort, der Kindern und Jugendlichen moderne, offene und barrierearme Spiellandschaften bietet. Auch wenn es bereits ein paar gute Beispiele gibt, solche Konzepte sollten in allen Stadtteilen entstehen – von Kirchhellen bis Ebel.
Ebenso wichtig für das Zusammenleben sind die zahlreichen Vereine und kirchlichen Gruppen, die mit großem Engagement wertvolle Angebote schaffen – ob im Sport, in der Kultur oder im sozialen Bereich. Die zahlreichen Sportvereine bieten Kindern und Jugendlichen nicht nur sportliche Förderung, sondern auch soziale Kontakte und Orientierung. Kulturvereine oder Chöre, und viele Vereine der Brauchstumspflege bereichern das gesellschaftliche und kulturelle Leben. Doch nicht wenige Vereine kämpfen mit bürokratischen Hürden, wenn sie Veranstaltungen planen, oder beispielsweise Förderungen beantragen. Für Vereine muss es einfach sein, Unterstützung zu bekommen. Ein Antrag darf kein Bürokratie-Marathon sein. Vereine verdienen Anerkennung und unkomplizierte Unterstützung.
Andere Städte im Ruhrgebiet zeigen, wie lebendige Orte für junge Menschen aussehen können. In Bochum gibt es mit dem „Riff – Die Bermudahalle“ einen zentralen Ort, der Konzerte, Workshops und studentische Events unter einem Dach vereint. Dortmund wiederum hat mit dem „Dortmunder U“ ein Zentrum geschaffen, das Kunst, Bildung und Freizeit kombiniert. Solche Konzepte fehlen in Bottrop. Bottrop sollte hier größer denken.
Auch bezahlbarer Wohnraum ist ein wichtiges Thema. In Essen wurde mit Projekten wie den Studierendenwohnheimen am Campus Essen-West moderner, günstiger Wohnraum geschaffen. In Bochum gibt es ein „Azubi-Wohnheim“, dass jungen Auszubildenden bezahlbare Zimmer inklusive Gemeinschaftsräumen und guter Anbindung bietet. Solche Modelle könnten auch in Bottrop umgesetzt werden, um Studierenden und Auszubildenden eine Perspektive zu geben.
Darüber hinaus sollten die Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche ausgebaut werden. Das Jugendparlament Bottrop ist ein guter Anfang und eine Wahlbeteiligung von über 2.800 Jugendlichen hat gezeigt, dass junge Menschen Verantwortung übernehmen wollen. Sie möchten ihre Ideen einbringen – diese Chance sollte ihnen aktiv gegeben werden, zum Beispiel durch Jugendbudgets für eigene Projekte oder durch regelmäßige Beteiligungsformate in Schulen und Jugendzentren.
Die Vision ist klar: Bottrop soll nicht nur Studien- und Ausbildungsort sein, sondern ein Ort, an dem junge Menschen Wurzeln schlagen und Perspektiven finden. Eine Stadt, in der Kinder aufwachsen, Jugendliche ihre Freizeit selbst gestalten können, junge Erwachsene eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und Familien gerne leben – ohne das Gefühl, woanders hinziehen zu müssen.
Als Ihr Oberbürgermeister möchte ich solche Debatten anstoßen und moderieren. Dafür brauche ich Ihre Stimme.
Über die Dinge, die wir für die Jugend von Bottrop verbessern können, möchte ich mit Ihnen reden: Und zwar am 7. August ab 19.00 Uhr in der Rathausschänke in Bottrop. Ich lade Sie herzlich zum Gespräch ein.
Bottrop braucht einen grundlegenden Wandel. Wenn Sie diesen Weg mitgestalten möchten, teilen Sie bitte diesen Newsletter und laden Sie Freunde und Familienmitglieder ein, sich ebenfalls einzutragen. Wir müssen so viele Menschen wie möglich in Bottrop erreichen.
Hier können sich Ihre Freunde und Familienmitglieder in meinen Newsletter eintragen.
Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diesen Newsletter zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Nick Nowara
Schreibe einen Kommentar