Keine Angst vor Verwaltung.

Liebe Bottroperin, lieber Bottroper,

ich bewerbe mich um das Amt als Oberbürgermeister von Bottrop, nicht nur um Chef der Stadtverwaltung zu werden – sondern auch um gemeinsam mit Ihnen und den Mitarbeitenden eine Verwaltung zu schaffen, die serviceorientiert, modern und bürgernah ist.

Eine moderne Verwaltung bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger Anliegen schnell, unkompliziert und möglichst digital erledigen können. Nehmen wir das Straßenverkehrsamt: Heute müssen Termine oft lange im Voraus gebucht werden, um ein Auto an- oder umzumelden. Künftig sollen Sie das mit dem i-Kfz von zu Hause aus am Computer erledigen können, wie es bereits in 50 anderen Kommunen in NRW der Fall ist – zu jeder Uhrzeit, wenn es Ihnen passt, nicht nur, wenn ein Termin frei ist.

Dieser Ansatz gilt für alle Ämter – vom Grundbuchamt über das Bürgeramt bis hin zum Bauamt. Was digital möglich ist, soll auch digital funktionieren. Das entlastet die Mitarbeitenden, reduziert Wartezeiten und erhöht die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger. Andere Städte machen vor, wie das geht – Bottrop sollte hier mindestens Schritt halten.

Schon jetzt arbeitet die Verwaltung in Bottrop an der eigenen Modernisierung – und einige Projekte sind bereits angeschoben. Allerdings bin ich der Meinung, dass dieses Thema höher priorisiert werden muss und die bisherige Entwicklung zu langsam ist. Je mehr Verwaltungsaufgaben digitalisiert und automatisiert werden können, umso mehr Zeit steht den Mitarbeitenden in der Stadt zur Verfügung, um sich um komplexere Fälle zu kümmern, oder Menschen zu unterstützen, die Schwierigkeiten haben, sich mit digitalen Methoden vertraut zu machen. Die Konsequenz dieser Arbeit ist eine größere Zufriedenheit aller.

Wir müssen aber auch ehrlich sein und die Vorgaben aus dem Haushaltssicherungskonzepts ernst nehmen. Schon jetzt ist klar, dass über 140 Stellen abgebaut werden müssen. Das können wir nicht ignorieren und so tun, als bliebe alles, wie es ist. Im Gegenteil. Wir müssen den Tatsachen ins Gesicht sehen und die Notwendigkeit zur Veränderung als Chance begreifen.

Vor dem anstehenden Veränderungsprozess muss niemand Angst haben. Aber wir müssen den anstehenden Stellenabbau aktiv gestalten. Gerade im Ruhrgebiet gibt es viele erprobte Ansätze. Ich setze auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Personalrat, den Gewerkschaften, interner und externer Expertise. Wir müssen Strukturen so entwickeln, dass daraus eine moderne, effiziente und attraktive Verwaltung entsteht.

Die Bürger und Bürgerinnen müssen nicht befürchten, der Service der Verwaltung würde schlechter werden. Und auch die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung müssen keine Angst vor Kündigungen haben. Diese schließe ich aus. Denn im Mittelpunkt steht nicht die reine Zahl der Stellen, die wegfallen sollen, sondern die Neugestaltung von Aufgaben. Mit Hilfe der bereits angesprochenen Digitalisierung und dem damit folgenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz werden wir Aufgaben identifizieren, die wegfallen, die anders erledigt oder die ersetzt werden können.

Wer den notwendigen Wandel ignoriert, der jetzt schon im Haushaltssicherungskonzept festgelegt ist, riskiert einen unkoordinierten Abbau von Stellen allein durch Renteneintritte – mit der Folge, dass Stellen unbesetzt bleiben, Kompetenzen fehlen und Personal falsch verteilt wird. Das kann niemand wollen, denn es würde die Verwaltung lähmen.

Anders ausgedrückt: Es gibt kein „weiter so“. Es gibt aber einen Weg nach vorne, der für alle gut ist. Deswegen setze ich auf einen transparenten Prozess und einen offenen Dialog mit allen Beteiligten.

Das hat auch Konsequenzen für die Personalpolitik im Rathaus. Andere Aufgaben eröffnen neue Karrierechancen. Wir müssen sowohl jungen als auch langjährigen Beschäftigten deutlich machen, dass ihre Verwaltung spannend, modern und zukunftsfähig ist. Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle, Home Office, individuelle Teilzeitlösungen, Möglichkeiten zum internen Stellenwechsel und gezielte Wiedereinstiegsprogramme.

Wir müssen für Berufseinsteiger attraktive Ausbildungsplätze schaffen – und diese selbstverständlich auch besetzen. Wir müssen die Zusammenarbeit mit Universitäten in dualen Studiengänge ausbauen und digitale Kompetenzen gezielt fördern.

Ich denke dabei auch an eine internen Akademie, an der sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Hilfe modernster Methoden weiterqualifizieren können. Gerne in Kooperation mit anderen Kommunalverwaltungen. Hier sollen fachlichen Spezialisierungen bis hin zu Führungskräftetrainings möglich werden. Ich will interne Wechselmöglichkeiten und projektbezogene Einsätze fördern, damit sich Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen innerhalb der Verwaltung weiterentwickeln können, ohne den Arbeitgeber wechseln zu müssen. Und ich will in der internen Akademie Quereinstiege von Menschen ermöglichen, die Berufserfahrung aus anderen Branchen mitbringen. Das bedeutet: Mir liegt viel an klar strukturierten Einarbeitungsprogrammen, berufsbegleitenden Qualifizierungen und einer wertschätzenden Integration in die Stadtverwaltung.

Meiner Erfahrung nach ist bei all diesen Schritten die Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Das mag keine neue Erkenntnis sein, doch ihre Bedeutung kann – ob in der freien Wirtschaft oder in der Verwaltung – nicht oft genug betont werden. Ich lege Wert darauf, Fragen, Aufgaben und auch Kritik stets klar, verständlich und konstruktiv zu formulieren. Ebenso wichtig ist für mich die Offenheit gegenüber den Argumenten und Ideen der Mitarbeitenden wie das Vertrauen in ihre Kenntnisse und Fähigkeiten. Deshalb setze ich auf eine Kultur des Zuhörens und Mitgestaltens, in der Ideen und Kritik ernst genommen werden. Entscheidungen sollen transparent sein, und Mitarbeitende sollen die Möglichkeit und das Vertrauen erhalten, Verantwortung zu übernehmen sowie sich weiterzuentwickeln.

Deshalb setze ich auf einen offenen Dialog mit dem Personalrat, den Vertrauensleuten und allen Beschäftigten – genauso wie ich auf einen offenen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern setze. Ein zentraler Baustein wird dabei ein (digitaler) Ideen- und Mängelmelder sein. Beschäftigte und Bottroper sollen dort unkompliziert – auch anonym – Vorschläge oder Probleme einbringen. Die gesammelten Themen werden anschließend in Workshops gemeinsam weiterentwickelt und in der Verwaltung umgesetzt. So entstehen aus einzelnen Hinweisen konkrete Lösungen, an denen Vertreterinnen und Vertreter aus allen Ebenen mitarbeiten.

In meinen Augen reicht es nicht, alle Lösungen ausschließlich aus eigener Kraft entwickeln zu wollen. Gerade bei großen Herausforderungen setze ich auf regelmäßige Austauschrunden und scheue mich nicht, auch externe oder interne Expertise sowie Mediation einzubeziehen. Mein Ziel ist es, Wissen dort abzuholen, wo es vorhanden ist.

Das wichtigste aber wird es sein, eine Priorisierung der Reform-Aufgaben in der Verwaltung zu erstellen. Was müssen wir möglichst schnell angehen, was können wir später umsetzen? Dazu möchte ich gleich zu Beginn meiner Amtszeit eine umfangreiche Mitarbeiter- und Bürgerbefragung durchführen, um ein klares Bild der aktuellen Stimmung zu erhalten und gezielt Maßnahmen daraus abzuleiten, die dann auch umgesetzt werden.

Gerade hier gilt es: Zuhören, gemeinsam Lösungen entwickeln und Taten folgen lassen.

Weiterhin ist mir besonders wichtig, dass die Verwaltung ein attraktiver Arbeitgeber bleibt. Das heißt: moderne, ergonomische Arbeitsplätze, zeitgemäße Software, klare Karrierepfade und die Möglichkeit, innerhalb der Verwaltung neue Aufgaben zu übernehmen. Junge Menschen brauchen attraktive Ausbildungs- und Studienangebote, erfahrene Kräfte gezielte Weiterbildungen – und alle brauchen das Gefühl, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird.

Auch die finanzielle Lage der Stadt dürfen wir nicht ausblenden. Die strukturell unzureichende Kommunalfinanzierung zwingt uns zu mehr Effizienz, zur aktiven Einwerbung von Fördermitteln und zu einer starken Lobbyarbeit für faire Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene. Zusätzlich möchte ich interkommunale Kooperationen ausbauen, um Kosten zu teilen und Synergien zu nutzen.

Dafür will ich mich als Oberbürgermeister einsetzen – für eine moderne, bürgernahe, serviceorientierte Stadtverwaltung.

Und dafür brauche ich Ihre Stimme.

Bottrop braucht nach 62 Jahren SPD-Oberbürgermeistern einen grundlegenden Wandel.

Bitte unterstützen Sie mich dabei. Seien Sie nicht nur Beobachter der Diskussionen, sondern gestalten Sie aktiv mit. Sprechen Sie mit anderen über die Chance des Wandels und werben Sie um Stimmen dafür. Gerade jetzt, bei dieser Kommunalwahl in Bottrop, haben wir die einmalige Möglichkeit, wirklich etwas zu verändern.

Vor allem: Teilen Sie bitte diesen Newsletter und laden Sie Freunde und Familienmitglieder ein, sich ebenfalls einzutragen. Gemeinsam können wir in Bottrop etwas bewegen.

Hier können sich Ihre Freunde und Familienmitglieder in meinen Newsletter eintragen.

Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diesen Newsletter zu lesen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Nick Nowara

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